Vor fünf Jahren eröffnete unsere Galerie mit einer leise strahlenden Geste: der Ausstellung des aus China stammenden Malers Kailiang Yang.
Es war eine Ausstellung des Aufbruchs – voller künstlerischer Vision, kultureller Resonanz und Vertrauen. In diesem Sommer freuen wir uns, ihn erneut willkommen zu heißen. Nicht nur zu seiner zweiten Einzelausstellung bei uns, sondern auch anlässlich eines gemeinsamen Weges: fünf Jahre Freundschaft, Malerei und kontemplative Präsenz.
Besuchen Sie „MEINE SONNE“ am DONNERSTAG, 17. JULI von 19 bis 21 Uhr.
Kailiang Yang ist ein Maler der Schwellen. Seine jüngsten Arbeiten – ätherische Stadtlandschaften in silbrigen Blautönen und gedämpftem Grau – bewegen sich zwischen Sichtbarem und Erinnerung. Vom Regen glänzende Straßen, Brücken in der Dämmerung, namenlose Fassaden: verlassen, und doch voller stiller Dichte.
In der Tradition des Flaneurs durchstreift Yang die Stadt nicht, um ihr Treiben festzuhalten, sondern um ihre Seele zu destillieren. Er malt aus Erinnerung, nicht aus Beobachtung – ein langsamer Blick, ein malerischer Atem.
Im Zentrum der Ausstellung steht Bamboo, ein fünfteiliges Werk mit Blick von innen nach außen – in einen Garten aus schlanken Halmen und grünen Flüstern. Bambus wird zur Metapher: für Ausdauer, Sanftheit, Kontinuität. In einem kurzen Gedicht beschreibt Yang ihn als Schutz, Erinnerung, Lehrer – ein uralter Begleiter für jene, die zuhören. Das Bild bietet Raum, nicht Behauptung.
1974 in Jinan in der Provinz Shandong geboren, studierte Yang zunächst an der Shandong Art University, dann in Hamburg bei Norbert Schwontkowski und Werner Büttner. Seine Werke wurden unter anderem im KW Institute for Contemporary Art, im Kunsthaus Hamburg, in der Kunsthalle Dresden und im National Art Museum of China gezeigt.
Heute lebt Yang mit seiner Familie in Jinan. Doch seine Malerei bleibt in Bewegung – zwischen Kontinenten, Geschichten und Sprachen. Eine kulturelle Brücke, niemals belehrend. Er „übersetzt“ nicht zwischen Ost und West – er atmet beides.
Neben Bamboo zeigt die Ausstellung kleinformatige Arbeiten: Nachtstücke, Gesten, Meditationen. Gemeinsam formen sie eine stille Konstellation.
Wir freuen uns sehr, dass Kailiang Yang zur Eröffnung aus China anreisen wird.