Carl Maria Kemper

Innerhalb der Arbeit Magnolia Impulse wird das Phänomen des natürlichen Laubabwurfs und der damit einhergehende Einfluss auf die Erdrotation beschrieben. Wenn im Herbst die Blätter zu Boden fallen, so lagern sie in diesem Augenblick einige Meter näher zur Erdachse. Diese Verlagerung reicht aus, um die Erdrotation um tausendstel Sekunden zu beschleunigen und kann durch den physikalischen Begriff der Drehimpulserhaltung verdeutlicht werden. Vereinfacht lässt sich dieses Phänomen mit der Pirouettenbewegung einer tanzenden Person beschrieben werden. Wenn diese innerhalb einer Drehbewegung ihre gestreckten Arme hin zum Körper anlegt, so dreht sie sich schneller um die eigene Achse. Den umgekehrten und im Gegensatz zum Laubabwurf unumkehrbaren Effekt, den der Verlangsamung der Erdrotation, werden wir Menschen in einigen Jahrzehnten durch die globale Erderwärmung evozieren. Durch das Abschmelzen des Polareises, löst sich Landmasse in Form von Eis in den Ozeanen auf und entfernt sich von der Erdachse. Die dadurch entstehende Verlagerung hat das Verlangsamen der Erdrotation zur Folge. Diese beiden gegenläufigen Einflüsse sollen durch die Arbeit in einen Diskurs gehen und bieten der Relation von Handlungen des Menschen eine gedankliche Projektionsfläche. Über die Anordnung der Magnolien Blätter wird eine Rotationsbewegung angedeutet. Die Arbeit wird gerahmt gezeigt, da das Glas die Blätter weiterhin pressen sowie konservieren kann.

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