Die plastische Zeitreise innerhalb dieser Arbeit beginnt im Archaikum, das der geologischen Zeitskala
AEON zugeordnet werden kann, der ältesten Einheit in der Unterteilung der Erdgeschichte. Im unteren
Teil sind Isua-Gneise zu sehen, die aus dieser Zeit stammen und von Kemper in Grönland gesammelt
wurden. Diese metamorphen Gesteine bilden die chronologische Basis mit einem Alter von 3,8 Milliarden
Jahren und beinhalten Spuren der Erdentstehung.
Im weiteren Verlauf liegen im Inneren, als jüngstes natürliches Gestein, gesammelte Granit, Schiefer,
Marmor aus verschiedenen Gebirgen Europas, sowie Basalt als Vertreter magmatischer Gesteine aus
dem Erdkern unter Island mit einem Alter von 20 – 25 Millionen Jahren. Im oberen Teil des Objekts
befinden sich vertreter jüngster Zeit – Kalksteine, die zu den sedimentierten Gesteinen gehören und in
verschiedenen Regionen der Welt vorkommen.
Die Reise endet in dem synthetischen Stein aus Epoxidharz, der die Steine aus den verschiedenen
Epochen umfasst. Das Format 24 x 11,5 x 7,1 cm stammt vom typischsten DIN-genormten Ziegel, der für
den Hausbau verwendet wird und als Normalformat, kurz NF, bekannt ist. Die Arbeit thematisiert im Kern
den Eintritt des Menschen ins anthropozäne Zeitalter, in welchem wir durch unseren Einfluss die
Dominante ggü. der Natur bilden.
Hintergrund Biomassenverschiebung
„Zu Beginn des 20. Jahrhunderts betrug die Masse des menschengemachten Materials 35 Milliarden
Tonnen, was etwa 3 Prozent der globalen Biomasse entsprach. Seither ist die anthropogene Masse
exponentiell auf heute etwa 1,1 Billionen Tonnen gewachsen. Sie akkumuliert sich mittlerweile mit einer
Rate von 30 Milliarden Tonnen pro Jahr. Der Großteil dieser Masse entfällt auf Beton – der
Lieblingsbaustoff der Menschheit –, gefolgt von Kies, Ziegelsteinen, Asphalt und Metallen. Wenn sich die
derzeitigen Trends fortsetzen, werden diese hergestellten Materialien bis 2040 mehr als doppelt so viel
wiegen wie alles Leben auf der Erde, also etwa 2,2 Billionen Tonnen.“
* National Geographic, Maddie Stone, 10. Dezember 2020